Zur Geschichte der Egerer Burg
Ihre überlange Geschichte begann die Egerer Burg bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts zu schreiben. Sie ist unter anderem mit dem mächtichen Geschlecht der Staufer verbunden, aus dem eine Reihe römisch-deutscher Könige und Kaiser hervorgegangen war. Es war eben einer von ihnen, der berühmte Friedrich Barbarossa, der gegen Ende des 12. Jahrhunderts die ursprüngliche Burganlage zur Kaiserpfalz, dem einzigen Vertreter dieses Burgenbaustils auf unserem Boden, ausbauen ließ. Bis heute haben sich ein Torso des einst glanzvollen Palasbaus, der gewaltige wehrhafte "Schwarze Turm" und vor allem die einzigartige romanisch – gotische Doppelkapelle der Hl. Martin, Erhard und Ursula erhalten.
Wiederholt besuchte Friedrich Barbarossa persönlich die Burg, hielt hier Reichstage ab und weilte hier sogar kurz vor seinem dritten Kreuzzug, auf dem er unerwartet im reißenden Fluss Saleph seinen Tod fand. Friedrich war jedoch nicht der einzige Herrscher, welchen die gemütlichen Gemächer der Egerer Burg beherbergten. Einen Besuch erstatteten ihr nämlich auch der "Landesvater" Karl IV. oder der Hussitenkönig Georg von Podiebrad. Die Burg erlebte auch harte und unruhige Zeiten, eine Reihe von Kriegen und Eroberungen. An ihr vorbei klapperten Hussitenwagen, im Dreißigjährigen Krieg rasselten hier die Waffen der im Dienst der Schweden kämpfenden Landsknechte und in den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts plünderten sie mit Feuer und Degen die Truppen des französischen Königs Ludwig XV., welcher mit der einzigen weiblichen Person der Böhmischen Krone, mit der unüberwindbaren Maria Theresia auf Kriegsfuß stand. Jede richtige Burg hat auch ihr Gespenst, nicht anders die Egerer Burg, in der bereits seit einigen Jahrhunderten die hier am Abend des 25. Februar 1634 einem mörderischen Wüten zu Opfer gefallenen letzten Getreuen des Albrecht von Wallenstein verzweifelt umhergehen. Die letzte Entwicklungsphase der Burg fällt in die Zeit um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, als sie teilweise zu einer wehrhaften barocken Zitadelle ausgebaut wurde.
Zeitskala
Altertum
21. Jhd.
Adresa hradu
Hrad Cheb
Dobrovského 21
350 02 Cheb
GPS: N 50° 4.85930', E 12° 21.97352'